Sicher in der digitalen Welt – Teil 3

Digitalisierung des Gesundheitswesens

Die Digitalisierung hat auch im Gesundheitswesen zunehmend Einzug gehalten. Ein gutes Beispiel dafür ist die elektronische Gesundheitskarte, über die 70.000.000 Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung verfügen und die mit erweiterten Funktionen bei den Menschen punkten soll. Mit ihr sollen lebenswichtige Informationen über die Patientinnen und Patienten in Notfällen zügig zur Verfügung stehen. Dabei handelt es sich um sehr sensible Daten. Und genau das erfordert eine zuverlässige IT-Infrastruktur, die sogenannte Telematikinfrastruktur, damit die Daten sicher weitergegeben werden können und vor Unbefugten geschützt sind.

Elektronische Patientenakte

Mit der elektronischen Patientenakte, kurz ePA, können die Gesundheitsdaten einer Patientin oder eines Patienten – seien es Allergien oder aktuelle Blutwerte, seien es Medikation oder Vorerkrankungen – via Internet an jedem Ort der Welt mit einer App abgerufen werden. Die Nutzung der ePA ist freiwillig. Um die Digitalisierung des Gesundheitswesens voranzubringen, stellen die gesetzlichen Krankenkassen sie kostenfrei bereit. Man sollte bei dem Einsatz der ePA aber sehr sorgsam sein, denn Patientendaten sind außerordentlich sensibel. Aus diesem Grund können die Patientinnen und Patienten selbst bestimmen, welche Info in der App oder auf dem Kartenchip gespeichert werden sollen.

Exkurs: Telematikinfrastruktur

Neben Authentizität, Integrität und Vertraulichkeit sollen kryptografische Verfahren eingesetzt werden, die den Fälschungsschutz und die eindeutige Identifizierung sicherstellen: Das bedeutet, dass ausschließlich die jeweils berechtigte Person auf die Daten zugreifen kann, dass die Daten davor geschützt sind, gefälscht oder geändert zu werden und dass außerdem der Ursprung der Daten unbestreitbar ist. Daher werden nur vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, kurz BSI, zertifizierte Geräte in die Telematikinfrastruktur integriert – beispielsweise die elektronische Gesundheitskarte und das Kartenlesegerät.

Mehr Effizienz im Gesundheitssystem

Um mehr Effizienz im Gesundheitssystem zu erreichen und um zu verhindern, dass mehrmals die gleiche Untersuchung durchgeführt wird, sollen Einrichtungen der medizinischen Versorgung mithilfe der Telematikinfrastruktur, kurz TI, innerhalb Deutschlands sicher vernetzt werden. Angebunden werden sollen Arztpraxen und Krankenhäuser, damit medizinische Informationen unkompliziert, schnell und vor allem sicher ausgetauscht werden können.

Zugriff auf die Telematikinfrastruktur

Die Telematikinfrastruktur setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen. Dank eines Konnektors können Praxen, Krankenhäusern sowie Apotheken Zugriff auf die Telematikinfrastruktur gewähren. Der Konnektor verbindet sich mit einem VPN-Netzwerk, um Dokumente sicher zu versenden und zu empfangen. Ärztinnen und Ärzte weisen sich innerhalb der Telematikinfrastruktur mit ihrem elektronischen Heilberufsausweis, kurz eHBA, aus und erhalten so die Berechtigungen, die sie brauchen, um Dokumente erstellen, verändern oder lesen zu können. Neben den Arztpraxen müssen sich Krankenhäuser und Apotheken innerhalb der Telematikinfrastruktur mit einer Institutionskarte legitimieren.

Die elektronische Gesundheitskarte wird ebenfalls für die Authentifizierung eingesetzt. Dank des Versichertenstammdatenmanagements, kurz VSDM, benötigen die Versicherten bei Veränderungen – etwa der Adresse – keine neue Karte mehr. Die Daten werden beim Praxisbesuch aktualisiert, nachdem die Versicherten ihre Krankenkasse über die Veränderungen in Kenntnis gesetzt haben. Doch die elektronische Gesundheitskarte kann noch mehr: Auch der elektronische Medikationsplan und Notfalldaten können auf der Karte gespeichert werden.

Exkurs: Medizintechnik

Viele medizinische Geräte, ob Patientenmonitor, Beatmungsgerät oder Insulinpumpe, sind miteinander genau wie mit weiteren Geräten vernetzt und können ihre Daten austauschen. Das kann im Alltag sehr praktisch sein, birgt aber auch Risiken: Die vernetzten Geräte müssen – genau wie ein Computer – vor Cyberangriffen geschützt werden. Dabei geht es nicht nur um den Schutz der besonders sensiblen Gesundheitsdaten, sondern auch darum, dass lebensnotwendige Geräte einwandfrei funktionieren müssen und nicht manipuliert werden dürfen. Um Gesundheit und Leben der Patientinnen und Patienten zu schützen, ist die IT-Sicherheit in diesem Bereich von ganz besonderer Wichtigkeit.

Mehr Infos zu Informationstechnologien in der Medizin

Sie wünschen mehr Informationen zum Einsatz der Informationstechnologien im medizinischen Bereich? Dann kommen Sie gern auf uns zu. Wir informieren und beraten Sie umfassend. Rufen Sie einfach unter Telefon 09122 6937302 an oder schicken Sie uns eine Nachricht, damit wir mit Ihnen einen Termin für ein kostenfreies und unverbindliches Erstgespräch vereinbaren können.

Ihr Team von Datenschutz Prinz 


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