Von Andrea prinz auf Sonntag, 26. Januar 2025
Kategorie: Datenschutz

Landesbeauftragte rät Verbraucher*innen zu vorsichtigem Umgang mit Standortdaten

 Die Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit in Nordrhein-Westfalen, Bettina Gayk, hat am 16. Januar 2025 eine dringende Warnung an die Verbraucher*innen ausgesprochen. Sie rät zu einem vorsichtigen Umgang mit den eigenen Standortdaten und hebt die Risiken hervor, die aus der unbedachten Nutzung von Apps und der Freigabe persönlicher Daten entstehen können. Der Grund für diese Warnung sind Berichte über den massenhaften Abfluss von Standortdaten aus verschiedenen Apps, die unter anderem von Unternehmen mit Sitz in Deutschland und Nordrhein-Westfalen betrieben werden.

Worum geht es?

Standortdaten sind für Unternehmen von großer Bedeutung, da sie es ermöglichen, detaillierte Bewegungsprofile zu erstellen und gezielte Werbung zu schalten. Dies geschieht häufig in Verbindung mit der Werbe-ID eines Geräts. Die Landesbeauftragte betont, dass Verbraucher*innen sich unbedingt davor hüten sollten, ihre Standortdaten in einem Handel zur Verfügung zu stellen, da sie nicht absehen können, wie diese Daten genutzt werden und welche Konsequenzen das für ihre Privatsphäre und Sicherheit haben könnte.

Das Beispiel Wetter.Online


Ein konkretes Beispiel, das die Landesbeauftragte anführt, ist der Wetterdienst Wetter.Online. Dieser soll ebenfalls in den Fokus geraten sein, da offenbar Standortdaten ohne ausreichende Transparenz gesammelt und weitergegeben wurden. Die Datenschutzbeauftragte kündigte an, dass der Fall genau geprüft wird und das Unternehmen in Kontakt mit ihr treten muss.

Warum ist der Schutz von Standortdaten so wichtig?

Jeder Ort, den wir mit unseren Smartphones besuchen, hinterlässt eine digitale Spur. Diese Daten können genutzt werden, um detaillierte Profile über unser Bewegungsverhalten und unsere Vorlieben zu erstellen. In den falschen Händen, etwa bei Datenhändlern, können diese Informationen zu einem Problem werden, da sie unter Umständen für unfaire Werbung oder sogar für betrügerische Zwecke missbraucht werden.

Empfehlungen für den Umgang mit Standortdaten:

  1. Vorsicht bei der App-Auswahl
    – Installieren Sie nur Apps von seriösen Anbietern, die Sie regelmäßig benötigen. Apps von unbekannten oder unseriösen Entwicklern können leicht als Datenfalle fungieren.
    – Achten Sie darauf, ob Apps nur dann Standortdaten verlangen, wenn sie für deren Betrieb zwingend notwendig sind. Eine Navigations-App benötigt den Standort, aber viele Spiele-Apps benötigen diese Information nicht und sammeln sie oft aus anderen Gründen.
  2. Überprüfen Sie App-Berechtigungen
    – Schauen Sie regelmäßig in den Systemeinstellungen nach, welche Apps Zugriff auf Ihre Standortdaten haben. Unter Android ist es zusätzlich möglich, zu überprüfen, welche Apps zuletzt den Standort abgefragt haben. – Apps sollten nur Zugriff auf Ihren Standort erhalten, wenn dieser für den Betrieb wirklich erforderlich ist. Zudem bieten sowohl iOS als auch Android die Möglichkeit, den Standort nur im ungefähren Umfang freizugeben – dies ist für viele Apps, wie etwa für eine Wetter-App, vollkommen ausreichend.
  3. Vermeiden Sie unkritische Datenweitergabe
    – Seien Sie besonders vorsichtig bei kostenlosen Apps, die ohne Ihre explizite Einwilligung möglicherweise Daten sammeln und verkaufen. Oft wird die kostenlose Bereitstellung einer App mit einer umfangreichen Einwilligung in die Verarbeitung personenbezogener Daten verbunden, die später für Werbezwecke oder sogar den Verkauf an Dritte genutzt werden.
  4. Globale Deaktivierung von Standortfunktionen
    – Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Standortfunktionen Ihres Smartphones global zu deaktivieren und diese nur dann wieder zu aktivieren, wenn Sie sie für einen bestimmten Zweck, wie z. B. die Navigation, benötigen.
  5. Überprüfen Sie die Apps in den Systemeinstellungen
    – In den Einstellungen Ihres Smartphones können Sie nachsehen, welche Apps auf Ihre Standortdaten zugreifen. Wenn Sie den Verdacht haben, dass eine App unnötig auf Ihren Standort zugreift, können Sie den Zugriff einfach entziehen.
  6. Überwachen Sie Ihre Privatsphäre
    – Achten Sie auf die Statusleiste Ihres Gerätes. Diese zeigt an, wenn auf den Standort zugegriffen wird. Darüber hinaus wird auf Android-Geräten im Privatsphäredashboard angezeigt, welche Apps zuletzt den Standort abgefragt haben. Dies kann ein wertvoller Hinweis sein, um zu erkennen, ob Apps ungewollt oder in unregelmäßigen Abständen auf Ihre Standortdaten zugreifen.


Zusätzliche Tipps:


Die Warnung der Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit in NRW, Bettina Gayk, ist mehr als berechtigt. Standortdaten sind wertvolle Güter für viele Unternehmen, und ihre unachtsame Weitergabe kann unvorhersehbare Folgen für die Privatsphäre der Nutzerinnen haben. Indem Verbraucherinnen bewusster mit der Freigabe ihrer Daten umgehen und regelmäßig ihre App-Berechtigungen überprüfen, können sie ihre Privatsphäre besser schützen und verhindern, dass ihre persönlichen Daten ohne ihr Wissen oder ihre Zustimmung verkauft oder missbraucht werden.

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Ihr Team von Datenschutz Prinz

Quelle: LDI NRW