Von Andrea prinz auf Sonntag, 15. Juni 2025
Kategorie: Datenschutz

Vodafone erhält Rekord-Geldbuße wegen Datenschutzmängeln

Am 3. Juni 2025 hat die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI), Prof. Dr. Louisa Specht‑Riemenschneider, der Vodafone GmbH zwei Bußgelder in Höhe von insgesamt 45 Millionen Euro auferlegt. Dies ist der höchste Bußgeldbescheid, den die BfDI seit Inkrafttreten der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) erlassen hat.

Warum wurde Vodafone bestraft?

Die Strafe setzt sich aus zwei Teilen zusammen:

1. 15 Millionen Euro – Auftragsverarbeiter nicht ausreichend geprüft

Vodafone arbeitet mit Partneragenturen, die im Auftrag neue Verträge abschließen. Es kam dabei zu Betrugsfällen: Kunden wurden ohne ihr Wissen oder ohne Unterschrift mit neuen Verträgen belastet. Laut Art. 28 DSGVO muss ein Unternehmen sicherstellen, dass solche Partner datenschutzkonform arbeiten und regelmäßig kontrolliert werden – das hat Vodafone laut BfDI vernachlässigt.

2. 30 Millionen Euro – Schwachstellen beim Login & eSIM-Diebstahl

Auch im Bereich Kundensupport und Online-Portal gab es massive Sicherheitslücken. Unberechtigte Dritte konnten sich ungenügend authentifizieren und so eSIM-Profile abgreifen. Das ermöglichte ihnen, Rufnummern zu übernehmen und sich damit Zugang zu weiteren Diensten zu verschaffen. Solche Schwachstellen verstoßen gegen Art. 32 DSGVO, der angemessene Sicherheitsmaßnahmen fordert.

Die Strafe im Detail

Insgesamt also 45 Millionen Euro, bereits von Vodafone akzeptiert und vollständig gezahlt.

Reaktionen & Kooperationsbereitschaft

Die BfDI hob hervor, dass Vodafone während der Ermittlungen vollständig kooperiert hat und sogar eigene Fehler offenlegte.

Prof. Dr. Specht-Riemenschneider betonte:

„Ich möchte hervorheben, dass Vodafone … ununterbrochen und uneingeschränkt mit mir kooperiert und auch Umstände offengelegt hat, durch die sich das Unternehmen selbst belastet hat."

Sie forderte Unternehmen auf, nicht am Datenschutz zu sparen – Investitionen in IT-Sicherheit seien entscheidend:

„Datenschutz wird häufig fälschlicherweise als Hindernis für IT-Investitionen angesehen. (…) Investieren statt Riskieren!"

Vodafone verbessert Systeme & Prozesse

Vodafone hat die Erkenntnisse genutzt:

Die BfDI kündigte eine Folgekontrolle an, um die tatsächliche Umsetzung dieser Maßnahmen zu prüfen.

Warum ist dieses Bußgeld so wichtig? 

1. Rekordsumme in Deutschland

Es ist das bislang höchste Bußgeld der BfDI – und eines der härtesten weltweit im Telekommunikationsbereich.

2. Klare Warnung an Unternehmen

Fehlende Sicherheit und mangelnde Kontrolle bei Partnerfirmen können zu erheblichen rechtlichen und finanziellen Konsequenzen führen. Datenschutz ist kein Luxus, sondern Pflicht.

3. Signalwirkung für die Branche

Viele Firmen drücken sich vor IT-Konsolidierung und Partnerüberwachung – Vodafone zeigt exemplarisch, wie schnell sich das rächen kann.

Was bedeutet das für Verbraucher?

Handlungsempfehlungen für Unternehmen
  1. Audit und Kontrolle von Auftragsverarbeitern
    Verträge gemäß Art. 28 DSGVO: klare Vorgaben und regelmäßige Überprüfungen.
  2. Robustes Authentifizierungsverfahren
    Zwei-Faktor-Authentifizierung, PINs, Sicherheitstoken – insbesondere bei Hotline und Online-Portalen.
  3. IT-Systeme absichern
    Regelmäßige Sicherheits-Checks, Patches und Penetration-Tests einführen.
  4. Proaktive Mitarbeit und Compliance-Kultur pflegen
    Vollständige Kooperation mit Aufsichtsbehörden – wirkt mildernd bei Sanktionen.
  5. Aufklärung betreiben
    Datenschutz intern fördern, Mitarbeiter trainieren, Risiken früh erkennen.

Vodafone in der Verantwortung – ein Call-to-Action

Vodafone zeigt mit seinem konsequenten Kurs:


Das Bußgeld gegen Vodafone in Höhe von 45 Mio € ist ein Weckruf an alle Unternehmen:

Unternehmen sollten dieses Beispiel ernst nehmen und gemäß dem Motto „Investieren statt Riskieren!" handeln – für sichere Prozesse, zufriedene Kunden und langfristigen Erfolg.

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Ihr Team von Datenschutz Prinz