KI in Unternehmen: Mitbestimmung und Schutz der Beschäftigten

Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Arbeitswelt in rasantem Tempo. In vielen Unternehmen ist sie längst fester Bestandteil des Alltags – etwa bei Personalprozessen, in der Produktion oder bei der Kommunikation. Doch mit den neuen technischen Möglichkeiten entstehen auch neue Fragen: Wie werden Beschäftigtendaten verarbeitet? Wer kontrolliert Entscheidungen von KI-Systemen? Und welche Rolle spielt der Betriebsrat dabei?

Der Bundesrat, Gewerkschaften und Datenschutzexperten sind sich einig: Damit KI verantwortungsvoll eingesetzt werden kann, müssen Mitbestimmungsrechte und Datenschutzregeln weiterentwickelt werden.

Warum Mitbestimmung bei KI so wichtig ist

KI-Systeme greifen zunehmend in Entscheidungen ein, die früher Menschen getroffen haben – zum Beispiel bei der Auswahl von Bewerberinnen und Bewerbern, der Leistungsbewertung oder der Arbeitsplanung. Dadurch können sie großen Einfluss auf Beschäftigte haben.

Damit dieser Einfluss fair und nachvollziehbar bleibt, ist Mitbestimmung entscheidend. Betriebsräte sollen frühzeitig eingebunden werden, wenn Unternehmen KI einführen. So können sie mitgestalten und sicherstellen, dass Datenschutz, Transparenz und Gerechtigkeit gewahrt bleiben.

Wo Handlungsbedarf besteht
  1. Mitwirkungsrechte der Betriebsräte
    Wenn KI-Systeme eingesetzt werden, um Mitarbeitende zu bewerten oder Entscheidungen über sie zu treffen, muss der Betriebsrat ein Mitspracherecht haben. Das gilt auch, wenn Software das Verhalten oder die Leistung automatisch analysiert.
  2. Datenschutz und Transparenz
    Beschäftigte müssen nachvollziehen können, welche Daten verarbeitet werden, wofür sie genutzt werden und wer darauf Zugriff hat. KI darf keine Blackbox sein – es braucht klare Informationen und Kontrolle.
  3. Betriebsvereinbarungen und Richtlinien
    Unternehmen sollten verbindliche Regelungen schaffen, in denen genau beschrieben wird, zu welchem Zweck KI eingesetzt wird, welche Daten erhoben werden, wie lange sie gespeichert bleiben und wie Ergebnisse überprüft werden können.
  4. Gesetzliche Weiterentwicklung
    Das geltende Betriebsverfassungsrecht reicht in vielen Fällen nicht aus, um moderne KI-Anwendungen vollständig zu erfassen. Künftig werden klare gesetzliche Regelungen nötig sein, damit Mitbestimmung auch im digitalen Zeitalter funktioniert.

Chancen und Risiken von KI im Unternehmen

Chancen:

  • KI kann Routineaufgaben übernehmen und Mitarbeitende entlasten.
  • Sie ermöglicht effizientere Abläufe und neue Formen der Zusammenarbeit.
  • Entscheidungen können objektiver werden – wenn Systeme richtig programmiert sind.

Risiken:

  • Fehlende Kontrolle kann zu Diskriminierung oder Fehlentscheidungen führen.
  • Beschäftigte verlieren den Überblick darüber, wie Daten über sie verarbeitet werden.
  • Fehlende Mitbestimmung schwächt das Vertrauen in neue Technologien.

Handlungsempfehlungen für Unternehmen und Betriebsräte
  • Frühzeitig einbinden: Betriebsräte sollten bei jeder Einführung neuer Systeme von Anfang an beteiligt werden.
  • Klare Regeln schaffen: Eine KI-Richtlinie oder Betriebsvereinbarung sorgt für Sicherheit und Transparenz.
  • Schulung und Aufklärung: Mitarbeitende müssen verstehen, wie KI funktioniert und welche Rechte sie haben.
  • Regelmäßige Kontrolle: Systeme sollten regelmäßig überprüft werden – insbesondere, ob sie korrekt und fair arbeiten.
  • Datensparsamkeit beachten: Es sollten nur Daten verarbeitet werden, die wirklich notwendig sind.

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Unternehmen ist kein Zukunftsthema mehr, sondern Realität. Damit KI nicht zum Risiko für Beschäftigte wird, braucht es klare Regeln, Transparenz und eine starke Mitbestimmung. Nur wenn Technik und Mensch gemeinsam gedacht werden, kann Digitalisierung fair, sicher und erfolgreich gestaltet werden.

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Ihr Team von Datenschutz Prinz 


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