Mit Sicherheit gut behandelt - Informationspflicht nach DSGVO

Was Praxen unbedingt wissen müssen Warum ist die Informationspflicht wichtig?

In Arzt- und Psychotherapiepraxen werden sensible Patientendaten verarbeitet. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verlangt, dass Patienten genau informiert werden, wenn ihre Daten erhoben, gespeichert oder weitergegeben werden. Das schafft Transparenz und Vertrauen – und schützt gleichzeitig vor Datenschutzverstößen.

Was bedeutet „Informationspflicht"?

Die Informationspflicht verlangt, dass Patienten vorab wissen:

  • Wer ihre Daten verarbeitet (z. B. Name und Adresse der Praxis),
  • Wozu die Daten verwendet werden (z. B. für Behandlung oder Abrechnung),
  • Auf welcher Rechtsgrundlage die Daten verarbeitet werden,
  • Welche Rechte die Patienten haben (z. B. Auskunft oder Löschung),
  • An wen die Daten weitergegeben werden (z. B. Abrechnungsstellen),
  • Wie lange die Daten gespeichert werden,
  • Ob die Daten freiwillig oder verpflichtend bereitgestellt werden.

Die Informationen müssen verständlich und leicht zugänglich sein.

Typische Fragen zur Informationspflicht 
Muss man Patienten informieren, wenn sie eine E-Mail unaufgefordert schicken?

Nein. Wenn die Praxis die Daten unverzüglich löscht und nicht weiterverarbeitet, entfällt die Informationspflicht.

Wie und wann sollten Patienten informiert werden?

Die Information kann schriftlich, mündlich oder digital erfolgen – zum Beispiel durch ein Informationsblatt, einen Aushang im Wartezimmer oder auf der Website der Praxis. Wichtig ist, dass die Informationen bereits beim ersten Kontakt zur Verfügung stehen.

Was gehört in die Patienteninformation?

Mindestens folgende Angaben:

  • Name und Kontaktdaten der Praxis,
  • Zweck und Rechtsgrundlage der Datenverarbeitung,
  • Rechte der Patienten (z. B. Auskunftsrecht, Recht auf Löschung),
  • Empfänger der Daten,
  • Speicherdauer der Daten,
  • Hinweise zur Freiwilligkeit der Datenbereitstellung.

Umsetzung im Praxisalltag
  • Nutze vorgefertigte Muster, um deine Patienteninformationen rechtssicher und verständlich zu gestalten.
  • Dokumentiere, wann und wie Patienten informiert wurden, zum Beispiel durch eine Unterschrift oder elektronische Bestätigung.
  • Überprüfe deine Datenschutzerklärung regelmäßig und halte sie aktuell.
  • Schulen Sie alle Mitarbeitenden, damit sie über die Informationspflicht Bescheid wissen.
  • Kläre, wie Dienstleister wie Termin- oder Abrechnungssoftware mit Patientendaten umgehen und informiere Patienten darüber.

Warum die Informationspflicht so wichtig ist
  • Sie sorgt für Transparenz gegenüber Patienten und schafft Vertrauen.
  • Sie schützt die Praxis vor rechtlichen Konsequenzen und Bußgeldern.
  • Sie sichert die Reputation der Praxis, da Datenschutz immer wichtiger wird.

Checkliste für die Praxis
  1. Patienteninformationen anpassen und bereitstellen
  2. Informationsprozesse dokumentieren
  3. Datenschutzerklärung auf Website und vor Ort aktualisieren
  4. Mitarbeitende schulen
  5. Dienstleisterverträge überprüfen und Datenverarbeitung klären


Die Informationspflicht nach DSGVO ist ein zentraler Baustein für den sicheren und transparenten Umgang mit Patientendaten in Praxen. Sie sollte von Anfang an ernst genommen und konsequent umgesetzt werden. So schützen Sie Ihre Patienten – und sich selbst.

Sie haben Fragen zu diesem Artikel? Rufen Sie uns gern unter 09122 6937302 an und vereinbaren Sie einen Gesprächstermin. Oder senden Sie uns einfach eine Nachricht. Wir freuen uns, Sie kennenzulernen!

Ihr Team von Datenschutz Prinz 

Quelle: Mit Sicherheit gut behandelt


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