​Olympische Datenernte: Datenschutzbedenken bei Apps für die Pariser Sommerspiele 2024

Die offiziellen Apps für die Sommerspiele in Paris 2024, die von Millionen von Sportlern und Touristen genutzt werden, stehen aufgrund ihrer datenschutzrechtlichen Praktiken stark in der Kritik. Diese Anwendungen sammeln umfangreiche private Daten der Nutzer und geben diese an Werbetreibende weiter, was zu erheblichen Datenschutzbedenken führt.

Hintergrund zur Datensammlung

Eine Untersuchung der IT-Sicherheitsfirma Cybernews hat aufgedeckt, dass die offizielle App des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) umfangreiche Berechtigungen auf den Geräten der Nutzer anfordert. Diese Berechtigungen erlauben es der App, auf private Daten wie den Browser-Verlauf, E-Mail-Adressen, verwendete Geräte und andere IDs zuzugreifen und diese Informationen an Drittanbieter weiterzugeben.

Zu den kritischen Berechtigungen gehören die genaue Standortbestimmung, Kamera- und Audioaufzeichnungen, Zugriff auf Fotos und Videos sowie die Möglichkeit, Audioeinstellungen zu ändern und auf Sensoren zuzugreifen, die Nutzeraktivitäten detailliert aufzeichnen können. Diese umfassenden Datenzugriffe erlauben es der App theoretisch, ein sehr detailliertes Nutzerprofil zu erstellen.

Weitere betroffene Apps

Neben der offiziellen Olympia-App wurden auch andere Apps, die im Zusammenhang mit den Sommerspielen stehen, von Cybernews überprüft. Darunter die Bonjour-RATP-App für den öffentlichen Nahverkehr in Paris, die sich als besonders datenhungrig erwies. Diese App sammelt und teilt präzise Standortdaten mit Drittanbietern für Werbung und Sicherheitszwecke. Auch andere Apps wie TheFork, eine Restaurantbuchungsplattform, und Citymapper, eine Navigations-App, erheben zahlreiche Datenpunkte und geben diese weiter.

Datenschutzrisiken und Reaktionen

Die Vielzahl der geforderten Berechtigungen und die Art und Weise, wie die gesammelten Daten genutzt und weitergegeben werden, haben bei Datenschutzexperten Alarm ausgelöst. Obwohl mobile Betriebssysteme Schutzfunktionen bieten, bleibt die Sorge bestehen, dass die gesammelten Daten missbraucht werden könnten.

Das IOC verteidigt sich mit dem Argument, dass die App den Nutzern ein optimales Erlebnis bieten soll und die Zustimmung zu bestimmten Funktionen einholt. Allerdings bleibt unklar, wie transparent diese Zustimmungsprozesse gestaltet sind und ob Nutzer ausreichend über den Umfang der Datenerhebung informiert werden.

Fazit

Die Enthüllungen über die datenschutzrechtlichen Praktiken der Olympia-Apps für Paris 2024 unterstreichen die Notwendigkeit, bei der Nutzung solcher Anwendungen besonders vorsichtig zu sein. Nutzer sollten sich der umfangreichen Datenzugriffe bewusst sein und entsprechend abwägen, welche Berechtigungen sie gewähren. Die Situation erinnert an ähnliche Probleme bei früheren Olympischen Spielen, wie den Winterspielen 2022 in Peking, wo ebenfalls Datenschutzbedenken im Vordergrund standen.

Sprechen Sie mit uns gern über die Herausforderungen, die Sie zu bewältigen haben. Rufen Sie uns einfach unter 09122 6937302 an oder senden Sie uns eine Nachricht. Wir freuen uns in jedem Fall, Sie kennenzulernen.



Der Datenschutzkoordinator
KI – Herausforderung für den Datenschutz – Folge 1

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